Suchmaschinenoptimierung (SEO) im Jahr 2025 geht weit über klassische On-Page-Taktiken hinaus. Google legt inzwischen großen Wert auf Nutzererfahrung, wobei die Core Web Vitals eine zentrale Rolle spielen. Diese entscheidenden Signale – LCP (Largest Contentful Paint), INP (Interaction to Next Paint, ersetzt FID) und CLS (Cumulative Layout Shift) – beeinflussen die Sichtbarkeit einer Website stärker denn je. In diesem Artikel zeigen wir praxisnahe SEO-Maßnahmen anhand echter Metriken, Tools wie PageSpeed Insights, Lighthouse und WebPageTest.
Seit Februar 2025 hat Google FID (First Input Delay) offiziell durch INP (Interaction to Next Paint) ersetzt – eine genauere Metrik für die Reaktionszeit bei realen Nutzerinteraktionen. INP misst die Verzögerung aller Interaktionen auf der Seite, nicht nur der ersten. Laut dem Chrome UX Report liegt ein „guter“ INP unter 200 Millisekunden.
Zusätzlich bleibt LCP entscheidend, um die Ladegeschwindigkeit zu bewerten. Eine Website sollte ihr größtes sichtbares Element innerhalb von 2,5 Sekunden darstellen. Meist handelt es sich dabei um Hero-Bilder oder große Textblöcke. Websites mit schlechteren Werten verlieren oft an Rankings und Nutzerbindung.
CLS misst die visuelle Stabilität beim Laden. Google empfiehlt einen Wert unter 0,1. Unerwartete Layout-Verschiebungen – etwa bei nachladenden Bildern oder unreservierten Flächen – verschlechtern sowohl den Score als auch das Vertrauen der Nutzer.
PageSpeed Insights ist weiterhin eines der zuverlässigsten Tools zur Analyse der Core Web Vitals. Es kombiniert Felddaten aus dem Chrome UX Report mit Labordaten zur Fehlerbehebung. Für tiefere Analysen verwenden Entwickler auch Lighthouse und WebPageTest. Diese zeigen genau, welche Elemente LCP verzögern oder INP-Spitzen verursachen.
Lighthouse (ab Version 11) bietet konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Core Web Vitals, etwa zur Ladepriorisierung oder zur Interaktionsbereitschaft. WebPageTest liefert Filmstrip-Ansichten und Wasserfall-Diagramme, um Layout-Probleme und Ladezeiten detailliert zu erkennen.
Wichtig ist, sowohl Mobil- als auch Desktop-Versionen zu testen. Im Jahr 2025 hat Google Mobile-Performance zur Priorität gemacht. Selbst wenn eine Seite auf dem Desktop gut abschneidet, kann eine schlechte mobile Darstellung das Ranking verschlechtern.
Zur Verbesserung des LCP ist Bildoptimierung essenziell. Moderne Formate wie WebP oder AVIF, responsive Größen und richtige HTML-Attribute sollten Standard sein. Lazy Loading sollte sparsam eingesetzt werden – besonders oberhalb der Falz – da es sonst LCP-Werte verschlechtern kann.
Für INP gilt: JavaScript reduzieren und lange Tasks aufteilen. Lange Main-Thread-Blöcke stören die Reaktionszeit erheblich. Methoden wie Code Splitting oder der Einsatz von Web Workern können Interaktionen deutlich beschleunigen.
Zur Senkung des CLS müssen für alle Bilder, Videos und Einbettungen feste Breiten und Höhen definiert werden. Fonts sollten mit `font-display: swap` geladen werden, um Layoutsprünge zu vermeiden. Auch dynamische Inhalte wie Banner benötigen feste Platzhalter.
Online-Shops wie ASOS haben nach Optimierungen an ihren Core Web Vitals messbare Verbesserungen festgestellt. Durch komprimierte Hero-Bilder und vorab geladene Fonts konnte der LCP um 900ms gesenkt und der mobile Traffic um 12 % gesteigert werden.
Medienseiten wie The Guardian haben durch Performance-Budgets und reduzierten JavaScript-Ballast ihren INP unter 200ms gebracht. Das erhöhte die Responsiveness und senkte die Absprungraten um 15 %.
Start-ups wie Notion setzten Lazy Loading für iframes ein und verwendeten Skeleton Loader für stabilere Layouts. Ihr CLS verbesserte sich von 0,23 auf 0,07, was längere Sitzungszeiten und mehr Registrierungen brachte.
Die Optimierung der Core Web Vitals ist keine einmalige Aufgabe. Regelmäßiges Monitoring ist notwendig, da Änderungen an Frameworks, Browsern oder Drittanbieter-Skripten die Performance beeinflussen können. Die Core Web Vitals-Berichte in der Google Search Console helfen bei der Übersicht.
Performance-Budgets sollten festgelegt und in die CI/CD-Pipelines eingebaut werden. Beispielsweise kann man JavaScript auf 150KB beschränken und Drittanbieter-Skripte kontrollieren. Bei Überschreitungen sollte ein Deployment blockiert werden.
Zudem ist es wichtig, über algorithmische Änderungen von Google informiert zu bleiben. Grenzwerte für Core Web Vitals könnten sich ändern, neue Metriken könnten hinzukommen. Offizielle Blogs wie Chrome Developers und GitHub-Changelogs bieten aktuelle Einblicke.
Google hat bestätigt, dass die Core Web Vitals Teil des Page Experience Signals sind. In stark umkämpften Märkten können selbst kleine Verbesserungen bei Ladezeit und UX große Ranking-Vorteile bringen. Gerade im E-Commerce oder bei Online-Casinos zählen Millisekunden.
UX-orientiertes SEO steht im Einklang mit Googles Zielen, den Nutzern hilfreiche und angenehme Ergebnisse zu liefern. Eine optimierte Website signalisiert Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Stabilität – alles Faktoren, die auch das Nutzerverhalten verbessern.
Indem du in Performance investierst, erfüllst du nicht nur Googles Anforderungen, sondern bietest auch deinen Nutzern ein besseres Erlebnis. Schnelle und stabile Seiten sind 2025 keine Option mehr, sondern Pflicht.